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Versicherungen verstehen

Risikoprüfung durch Tele-Underwriting

Risikoprüfung durch Tele-Underwriting

 15.09.2016  Versicherungen verstehen  0 Kommentare  Maja Kreßin

Jeder, der schon einmal eine Risikolebensversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat, musste vorab Fragen zu seiner Gesundheit beantworten. Die Versicherungsgesellschaften nehmen damit vor der Annahme eines Personenversicherungsvertrages eine Risikoprüfung des potenziellen Kunden vor, um das individuelle gesundheitliche Risiko zu bewerten. 

© Hans Dietmann / Pixabay

Erst nachdem der Versicherer die Antworten geprüft hat, bekommt der Versicherte Bescheid, ob sein Antrag angenommen wurde. Das dauert in der Regel einige Zeit und zieht oft auch die ein oder andere Nachfrage mit sich.

Die Versicherten müssen die Fragen wahrheitsgemäß und vollständig beantworten. Meist gehen sie die Fragen zusammen mit ihrem Versicherungsvermittler durch - hier bestehen oft schon die ersten Fallstricke: Der Versicherungsvermittler ist eventuell eher am Vertragsschluss interessiert und nimmt es mit der korrekten Beantwortung der Fragen nicht so genau. Im Leistungsfall fällt dies dann auf den Verbraucher zurück. Stellt sich nämlich heraus, dass die Fragen nicht ordnungsgemäß beantwortet worden sind, darf der Versicherer die Versicherungsleistung verweigern und im schlimmsten Fall sogar den Vertrag anfechten.

Telefoninterview

Einige Versicherer bieten auch die Möglichkeit, die Gesundheitsfragen in einem Telefoninterview zu beantworten. Die Gesundheitsbefragung beim Vermittler wird dabei durch eine telefonische Befragung ergänzt. Risikorelevante Fragen werden zwischen dem Versicherten und einem gezielt dafür geschulten Mitarbeiter der Versicherung geklärt. Nach dem Gespräch bekommt der Verbraucher ein Protokoll über das geführte Gespräch zugesandt, kann seine Angaben prüfen und dann das unterschriebene Protokoll zurückschicken.

Tele-Underwriting

Mit dem so genannten Tele-Underwriting beschreiten Versicherungen einen weiteren Weg. Auch dabei werden die Gesundheitsfragen durch ein telefonisches Interview erhoben, bei dem die risikorelevanten Fragen zwischen dem Versicherten und einem ebenfalls gezielt dafür geschulten Mitarbeiter der Versicherung geklärt und im Detail besprochen werden. Im Anschluss an das Interview erfährt der Verbraucher sofort, ob die Risikoprüfung erfolgreich war.

Vorteile für den Verbraucher:

  • Er bekommt bereits am Ende des Gespräches ein Ergebnis, das heißt die Entscheidung, ob sein Antrag angenommen oder abgelehnt wird. Der Versicherte erfährt sofort, ob der gewünschte Versicherungsschutz gewährt werden kann oder ob beispielsweise aufgrund seiner Angaben zur Gesundheit ein möglicher Prämienzuschlag erhoben wird.
  • Die telefonische Erhebung beim Versicherer spart Zeit, denn hat man auf dem konventionellen Weg nur eine unzureichende Auskunft erteilt – zum Beispiel lediglich Bluthochdruck angegeben, ihn aber nicht weiter spezifiziert - muss der Versicherer dann noch einmal wegen Rückfragen auf den Versicherten zugehen – die abschließende Beantwortung der Gesundheitsfragen dreht also nochmal eine Schleife.
  • Tele-Underwriting schützt Verbraucher vor Versicherungsvermittlern, die möglicherweise bei der einen oder anderen Frage ein Auge zudrücken wollen, statt im Sinne des Kunden bei der korrekten Beantwortung zu helfen.

Eine Vorab-Risikoprüfung bieten auch die Analysehäuser Franke & Bornberg und Morgen & Morgen jeweils mit entsprechenden Softwareprogrammen. Der Versicherungsvermittler kann mit diesen Programmen bereits im Gespräch mit dem Kunden eine Risikovoranfrage vornehmen, gegebenenfalls auch anonym. Er erfährt im Anschluss sofort, ob der Kunde versicherbar ist.

Der Bund der Versicherten sieht im Tele-Underwriting eine sichere und qualitativ hochwertige Beratung gegeben und bietet daher seit dem 1. Juli diesen Jahres für seine Mitglieder eine Risikolebensversicherung über die HUK-Coburg an, die das Tele-Underwriting bereits seit Längerem praktiziert. Vor dem Abschluss einer Risikolebensversicherung oder privaten Krankenversicherung müssen Versicherte Auskunft über gesundheitsrelevante Fragen geben.


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